Die beiden Studien für das Gemälde Sternwarte (n. 41) zeigen die lange und überlegte Vorbereitung des Malers: Er beginnt seine Werke mit präzisen Zeichnungen der Realität und bearbeitet diese begrifflich mit seiner Poesie des Rätselhaften und des Spiels mit den Gegensätzen, so entsteht im Gemälde diese entrückte Stille und das ergreifende Geheimnis jeder Offenbarung.
Panorama A
Carlo Bertocci
Castell’Azzara, 21. Mai 1946
Während er mit Eugenio Battisti in Florenz Architektur studierte, hat Carlo Bertocci gleichzeitig die Akt- Schule Scuola Libera del Nudo dell’Accademia di Belle Arti unter der Leitung von Emanuelle Cavalli besucht. Im Jahre 1974 stellte Bertocci in der Galerie Schema einen Arbeitszyklus zum Thema „Figuren der Zeit“ aus. Im Folgenden beschäftigte er sich mit den Themen „Schauen oder Sehen“ und „Neue Schönheit“ und präsentierte diese Werke 1981 in der Galerie Zona in Florenz. Im selben Jahr lernt er den Kritiker Italo Mussa kennen, der die Bewegung Pittura colta gründete und Bertocci wurde zu einem ihrer sensibelsten Interpreten. In diesem Jahrzehnt transzendieren seine Bilder wie Träume oder fantastische Erzählungen die Wirklichkeit, unfassbar, imaginär, entfernt und schweigsam. Im Jahre 1988 präsentierte er seine Arbeiten in Helsinki, Istanbul, Ankara und Tel Aviv mit der Wanderausstellung Diptlych und in zahlreichen Ausstellungen, die von 1991 bis 2012 in der Galerie Il Polittico in Rom realisiert wurden. 1999 hat der Künstler an der Ausstellung XIII Quadriennale d’Arte di Roma. Proiezioni 2000 teilgenommen und im Jahre 2000 hat er eine persönliche Ausstellung im Museum Marini von Florenz gehabt.
Seit 1991 hat sich Bertocci auch der Bildhauerei gewidmet mit Arbeiten aus Terracotta, Keramik und Bronze, unter diesen das Monument Ragazzo che guarda lontano in Castell’Azzara. Für die Galerie der Senatspräsidenten im Palazzo Madama und für die Serie der Präsidenten der Accademia delle Arti del Disegno, an der er seit 1997 Mitglied ist, hat er offizielle Portraits gemalt.