Konkretheit, Leidenschaft für Wissen und Wissenschaft, kritischer Geist und Ironie, Stolz auf das Erreichte: Die Werte, welche die Geschichte dieser 1581 entstandenen Nation prägten, die im 17. Jahrhundert auch zum Zentrum eines großen Wirtschaftsimperiums wurde, fanden ihren Niederschlag in einer figurativen Kultur, die sich sowohl mit der Natur in ihren verschiedensten Erscheinungsformen als auch mit der italienischen und flämischen Kunst zu konfrontieren suchte. Die Malerei wurde zur wichtigsten Ausdrucksform dieser Kulturströmung; Rembrandt, Vermeeer und Ruisdael erreichten hier absolute Höhepunkte. Die Liebe zum Detail führte zur Ausbildung verschiedener „Gattungen“: religiöse Themen oder Allegorien, Porträts, Kopfstudien, Stillleben, Alltagsszenen, Innenräume, Stadtansichten und Landschaften. Die Künstler malten oft ohne Auftrag und außerhalb der Kontrolle der Zünfte. Das Resultat war eine reichhaltige Produktion mit experimentellen Ansätzen, wie zum Beispiel die tonale Landschaft mit reduzierter Farbpalette. Jan van Goyen gilt dafür als größter Vertreter.