Die überragende Qualität der Gemälde aus den alten Niederlanden war schon immer ein Hauptgrund für ihren Erfolg in Italien. Ein weiterer Faktor, der die jahrhundertealte italienische Tradition des Kunstsammelns und der Vergabe von Aufträgen für flämische und niederländische Gemälde förderte, waren die Aufenthalte auf der Halbinsel von zahlreichen Malern aus dem Norden Europas. Sie verinnerlichten hier Elemente der „italienischen Malweise“ und brachten einen persönlichen, nordischen Kunststil mit. Sie arbeiteten hauptsächlich für die Kurie und die großen römischen Adelsfamilien oder im Dienst von Herrschern wie den Montefeltro, Gonzaga, Farnese, Medici und Savoyen sowie deren Höflingen, aber auch für das Patriziat von Genua, Venedig und anderen. Das Interesse der Kunstsammler an flämischer und niederländischer Malerei hält bis heute an.
Diese Ausstellung präsentiert uns also die letzte Phase eines durch die Jahrhunderte hindurch andauernden Phänomens, dem es zu verdanken ist, dass Italien nach dem heutigen Belgien und den Niederlanden weltweit als das Land mit dem vermutlich größten Bestand an flämischen und niederländischen Gemälden gilt.